WARTENBERG. Hohen Besuch erwarteten die neuapostolischen Christen in unserer Region: Am vierten Adventssonntag 2019 hat der Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche International Stammapostel Jean-Luc Schneider im Wartenberg-Oval in Angersbach (Vogelsbergkreis) einen Gottesdienst für die 19 Gemeinden des Kirchenbezirks Hersfeld-Lauterbach durchgeführt. 1.100 Christen versammelten sich vor Ort – 33.000 Gläubige erlebten die Predigt live via Satellitenübertragung durch den kircheneigenen Bischoff-Verlag in vielen Gemeinden der Gebietskirche Westdeutschland und in Luxemburg.
Musikalische Umrahmung
Vor dem Gottesdienst begrüßte ein Kinderchor den Stammapostel und seine Begleiter. Seit Mitte des Jahres 2019 probten 140 Sängerinnen und Sänger sowie 50 Musiker im Orchester für ihren Einsatz im Gottesdienst.
Grundlage für den Gottesdienst war Bibelwort aus dem ersten Brief des Johannes: „Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“ (1. Johannes 5,20). Die Weihnachtszeit biete Gelegenheit, der Freude Ausdruck zu geben, „dass Gott uns einen Erlöser geschenkt hat, dass wir ihn kennen und an ihn glauben dürfen“, begrüßte Stammapostel Schneider die versammelte Gemeinde.
Weckruf für Christen
Seine ersten Ausführungen bezogen sich auf die zu Beginn des Gottesdienstes von Chor und Orchester vorgetragene Motette „Wachet auf! ruft uns die Stimme.“ Den Weckruf wolle er nicht so verstanden wissen, dass die Christen alle eingeschlafen seien, so der internationale Kirchenleiter. Vielmehr komme in dem Adventslied der Gedanke zu Ausdruck, dass Christus nicht nur in die Welt gekommen sei, sondern wiederkommen wolle.
Gott ist mit dir!
Im Hauptteil der Predigt nannte Stammapostel Schneider zwei Gründe, warum Christus als Gottessohn in die Welt gekommen und Mensch geworden sei: Erstens, um den Menschen zu zeigen: „Gott ist mit euch!“ und zweitens, um Gott den Menschen die Einsicht zu geben, dass Gott der Wahrhaftige ist, auf dessen Verheißungen sich bauen ließe. Am Beispiel des Lebens des Gottessohnes gab der Stammapostel der Gemeinde die Gewissheit: „Gott ist mit dir in allem, was du erlebst!“ Jesus habe als neugeborenes Kind mit seinen Eltern nach Ägypten fliehen müssen. Jesus sei besitzlos und arm gewesen, sei belogen, verraten und verlassen worden und habe Korruption, Macht des Geldes und politische Ungerechtigkeit erfahren müssen.
Jesus Christus als Vorbild
Das Bibelwort gebe einen weiteren Grund an, warum Jesus Christus auf diese Erde gekommen sei: Er wollte die Einsicht vermitteln, dass Gott wahrhaftig ist und seine Verheißungen erfüllt. Nicht immer habe er Gott verstanden, ihm aber immer vertraut. Der Mensch Jesus sei ein Vorbild zwischenmenschlicher Beziehungen gewesen. Er habe sich der Armen und der Reichen angenommen, sich gleichermaßen Männern, Frauen und Kindern zugewendet, sich mit Frommen und Sündern umgeben. Seine Botschaft habe er Juden, Griechen, Römern und Samaritern nahegebracht. Der Stammapostel ermunterte die Gemeinde, eben nach diesem Vorbild zu streben.
Predigtbeiträge von Aposteln aus der Ukraine und aus Russland
Eine besondere Bewegung lösten die Predigtbeiträge der beiden Apostel Anatolij Budnik aus der Ukraine sowie Sergej Bastrikow aus Russland aus. Der Stammapostel erwähnte in diesem Zusammenhang, dass der Glaube Grenzen überwinden kann. So sei es für ihn eine große Freude, dass beide Apostel trotz der politischen Spannungen unter den beiden Ländern mit allen gemeinsam den vierten Advent im Wartenberg-Oval mitfeiern können.
Stammapostel Schneider leitet seit Pfingsten 2013 die Neuapostolische Kirche
Stammapostel Jean-Luc Schneider (60) stammt aus Straßburg/Frankreich und leitet seit Pfingsten 2013 die Neuapostolische Kirche mit 9,2 Millionen Mitgliedern in über 58.500 Gemeinden auf allen Kontinenten. Aufgrund der internationalen Aufgaben und der damit verbundenen intensiven Reisetätigkeit war es für die Gläubigen ein besonderes Ereignis, den Stammapostel begrüßen zu dürfen.
Die Neuapostolische Kirche:
Die Neuapostolische Kirche ist eine internationale, christliche Kirche, die auf allen Erdteilen vertreten ist. Im Jahr 1863 ist sie aus der Katholisch-Apostolischen Gemeinde entstanden. Die Kirche wird von Aposteln geleitet. Grundlage der Lehre ist die Bibel. Der neuapostolische Glaube kennt drei Sakramente: Taufe, Versiegelung, Abendmahl. Die Wiederkunft Jesu Christi ist ein zentraler Bestandteil neuapostolischer Glaubenslehre. Daneben sind Mission und Nächstenliebe wesentliche Inhalte.
Die Neuapostolische Kirche legt Wert auf das eigenverantwortliche Handeln ihrer Mitglieder. Orientierung dazu bietet das Evangelium Christi und die Werteordnung, die sich aus den zehn Geboten ergibt. Die Neuapostolische Kirche verhält sich politisch neutral und unabhängig. Sie finanziert sich aus den freiwilligen Spenden ihrer Mitglieder.
Die neuapostolischen Kirchengemeinden im Bezirk Hersfeld-Lauterbach:
Alsfeld, Bad Hersfeld, Bad Hersfeld-Kathus, Bad Sooden-Allendorf, Eschwege, Friedewald, Fulda, Grebenau, Großalmerode, Grünberg, Hessisch-Lichtenau, Lauterbach, Melsungen, Mücke, Nidda, Oberaula-Wahlshausen, Rotenburg an der Fulda, Sontra, Waldkappel
Während dem Gottesdienst
22. Dezember 2019
Text:
Michael Pospischil
Fotos:
Marcel Felde,
Jessica Krämer
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