In besonderen Zeiten war es eine Freude im Präsenzgottesdienst wieder die vier Merkmale der in Apostelgeschichte 2, 42 beschriebenen christlichen Gemeinde erleben zu dürfen. Unser Bischof Gerd Kisselbach besuchte die Gemeinde und feierte den Gottesdienst.
Fulda, 6. September 2020. Angeregt durch das vorgetragene Kinderlied, in dem beschrieben wird, dass Gott alles könne, riet Bischof Kisselbach zu Beginn seiner Predigt auf Gott zu blicken und ihn in den Mittelpunkt zu stellen. Das sei wahrer Gottesdienst und damit pflege man die Beziehung zu Gott an dem sonntäglichen Feiertag. Zu dieser Beziehung habe uns Jesus Christus die Tür geöffnet - wie es im Eingangslied "Tut mir auf die schöne Pforte" zu lesen sei. Christus sei die einzige Tür zu Gott.
Als Grundlage für den Gottesdienst diente das Bibelwort aus dem Vaterunser: "Dein Name werde geheilgt" (Matthäus 6, 9). Durch die heilige Wassertaufe habe uns Gott den zusätzlichen Namen "Christ" geschenkt. Dieser sei mehr als ein Name auf einem Klingelschild. Bischof Kisselbach erinnerte sich an seine Schulzeit, in der er -wie heutzutage die Schülerinnen und Schüler auch- zu Beginn des Schuljahres neue Bücher bekommen habe. Auf der ersten Seite dieser Schulbücher habe oftmals der Name der vorherigen Nutzerin oder des Nutzers gestanden. Daher radierte man den Namen aus und schrieb seinen eigenen Namen dort hinein. Gott -der Herr- tilge durch die Taufe bestimmte Namen wie "alter Adam" oder "alte Eva" und schriebe "Jesus Christus" in das Herz des Täuflings. Damit entstünde eine neue Beziehung zu Gott, die man in schönster Weise im Gottesdienst pflegen könne. Aber auch während der Woche könne man die Beziehung zu Gott pflegen. Wie das heutzutage bei vielen Familien üblich sei, dass die Kinder auswärts studierten oder die Eltern an weiter entfernten Orten arbeiteten, bestünde die Möglichkeit zum Beispiel per Telefon Kontakt zu halten. Analog dazu solle ein Christ im Gebet Gott anrufen und damit während der Woche die Beziehung zu Gott pflegen.
Die Jünger baten ihren Herrn und Meister: "Lehre uns beten". Jesus lehrte sie das Vaterunser. Wir sollten uns bewusst machen, dass wir "unseren Vater" im Gebet anriefen - unseren Vater, der uns liebhabe. Wenn uns bewusst sei, dass wir im Gebet mit dem redeten, der uns liebt, dann sei der Inhalt unserer Gebete nicht auf bestimmte Formulierungen festgelegt und wir bräuchten nicht eine Form (Anbetung, Dank, Bitte, Fürbitte) "abzuarbeiten", sondern wir öffneten unser Herz mit unseren eigenen Worten.
Den Namen Gottes gelte es zu heiligen. Gott sei die Liebe - so der Bischof - den Namen Gottes zu heiligen, bedeute also, Gottes Liebe, die uns präge, sichtbar werden zu lassen. Mit tätiger Liebe
könne man auch einmal Dinge tun, die man aus seiner Komfortzone heraus vielleicht nicht so gerne täte. Jeder besitze persönliche Gaben (z.B. Gesang, Blumenschmuck, etc.) und gemeinsame Gaben
(z.B. Heilige Wassertaufe), die man in die christliche Gemeinschaft einbringen solle. Damit werde der Name Gottes geheiligt.
Im Gottesdienst empfing das Kind Ella Marie Vogel das Sakrament der Heiligen Wassertaufe. Bischof Kisselbach erwähnte sinngemäß eine Aussage des Apostels Kainz, wonach in der Taufe eine Ewigkeit begönne, die kein Ende habe. Durch die Taufe erfolge zunächst keine äußere Veränderung, aber es werde -wie bei einer Blume- ein Samen gesät, den es zu pflegen gelte.
Wie könne man diese Aussaat pflegen? Indem man
- den Kindern den Wert der Beziehung zu Gott ins Herz lege; Bischof Kisselbach erzählte, dass seine Mutter eine vielbeschäftigte Frau gewesen sei; als Kind habe er aber wahrgenommen, dass ihr trotz aller Geschäftigkeit der Gottesdienst besonders wertvoll gewesen sei,
- den Kindern die Versöhnung vorlebe,
- mit den Kindern über die Wiederkunft Christi spreche, auf die Jesus selbst in Johannes 14, 3 hingewiesen habe.
Bischof Kisselbach wies zum Schluss darauf hin, dass die Pflege des christlichen Glaubens an den Kindern nicht alleine die Aufgabe der Eltern sei - sondern der ganzen Gemeinde. Die Worte Jesu "Lasset die Kindlein zu mir kommen" (Matthäus 19, 14) seien nicht an die Eltern sondern an die Jünger - also an die Gemeinde - gerichtet gewesen. So habe auch heute die ganze Gemeinde die Aufgabe dafür zu sorgen, dass sich die Kinder in der Kirche aufgehoben und angenommen fühlten.
6. September 2020
Text:
Steffen Wahl
Fotos:
Steffen Wahl
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