Am letzten Sonntag im Kirchenjahr, der allgemein als Totensonntag oder auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet wird, besuchte Apostel Jens Lindemann unsere Gemeinde. Gemeinsam mit den Gläubigen feierte er den Gottesdienst, der neben Wortverkün- digung und Heiligem Abendmahl auch die Versiegelung zweier Kleinkinder, die Verabschiedung einer Familie sowie die Profanierung des Stützpunktes Gersfeld zum Inhalt hatte. Darüber hinaus bestand die Gemeinde Fulda in 2020 seit 90 Jahren.
Fulda, 22. November 2020. Eingeleitet wurde der Predigtteil durch das vom Instrumentalensemble vorgetragene Musikstück "Lieber Vater, lehr mich danken", das an die Stelle des üblichen Chorvortrages trat, der aber aufgrund der aktuellen Pandemielage und der damit verbundenen Hygienevorschriften untersagt war. Apostel Lindemann nahm den Impuls aus dem Musikstück auf und wies darauf hin, dass die Wohltaten Gottes oftmals verborgen blieben und wir als Christen zum Danken angeleitet werden müssten - wie kleine Kinder von den Eltern. Es gäbe viele Facetten eines Tages, für die wir Gott danken könnten.
Der Ewigkeitssonntag habe für Christen eine weitreichende Bedeutung - von Ewigkeit zu Ewigkeit. Im Gegensatz zu uns Menschen spiele für Gott als den Allwissenden und Allgegenwärtigen die Zeit nicht so die entscheidende Rolle, so Apostel Lindemann. Wir sollten als Christen über das Zeitliche hinaus Gott für die ewigen Werte danken. Ein Aspekt davon beschreibe das Bibelwort aus 2. Petrus 3, 13: "Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt." Das Alte sei das Vergängliche, was in der Vergangenheit liege. Die neue Erde sei schon vorhanden und verheißen. Die Frage sei: "Wann kommt das Himmelreich?", Jesus habe dazu gesagt, dass das Himmelreich bereits heute mitten unter uns sei. Mit den Sakramenten hätten wir Anteil und Verbindung an den göttlichen Dingen - so Apostel Lindemann. Mit der Heiligen Versiegelung bestärke Gott seine in der Heiligen Wassertaufe begründete Zusage seiner Begleitung.
Sie sei auch die Zusage des verheißenen Erbes als Miterben Christi und lenke die Gedanken auf die Wiederkunft Christi. Das Alte sei auch Ungerechtigkeit und der Einfluss des Bösen.
Im Ewigkeitssonntag läge die Zukunftshoffnung auf das kommende Neue. Diese Zukunftshoffnung erweckte Apostel Lindemann durch drei Aspekte aus der Bergpredigt:
- Gottes Reich sei gegenwärtig und inwendig in den Christen durch den Heiligen Geist. Die reines Herzens seien könnten Gott sehen (vgl. Matthäus 5, 8). Reines Herzens zu sein bedeute aufrichtig zu sein vor Gott und den Menschen (ehrlich, authentisch, gewissenhaft), einfach in allen Belangen. Mit der Zukunftshoffnung auf das Neue sollten wir das Alte abstreifen und danach streben aufrichtig zu sein,
- Friedensstifter hießen Gotteskinder (vgl. Matthäus 5, 9). Gott schenke uns als Vater die Zukunftshoffnung und seinen Beistand und seine Fürsorge. Gotteskinder sollten daher Friedensstifter und Friedensverkündiger sein; Unfriede käme letzendlich aus dem Werk des Bösen.
- Verfolgung um der Gerechtigkeit willen (vgl. Matthäus 5, 10). Apostel Lindemann erinnerte an die Verfolgung von Christen in manchen Teilen dieser Welt. Sie würden anders behandelt als andere Menschen. Die Frage sei, wie wir Christen Nicht-Christen behandelten. Im neuen Himmel herrsche die Liebe Gottes, die nicht auf Tradition oder gute Werke begründet sei, sondern von Gott allen Menschen entgegengebracht würde.
Apostel Lindemann riet dazu den Ewigkeitssonntag zu nutzen, die Zukunftshoffnung wieder neu aufleben zu lassen und im Licht des kommenden Tages zu leben.
In diesem Gottesdienst empfingen die beiden Kinder Ella Marie Vogel und Emmi Aleyna Rahman das Sakrament der Heiligen Versigelung. Des weiteren erfolgte die Profanierung des Stützpunktes Gersfeld, der aufgrund verschiedener Aspekte - zuletzt wegen baulicher Mängel an dem Versammlungsraum aufgegeben werden musste. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Verabschiedung der Familie del Rio. Diakon del Rio wird zusammen mit seiner Familie zukünftig die Gottesdienste in Bad Brückenau besuchen und in dieser Gemeinde sein Amt als Diakon ausüben.
Kurzchronik des Stützpunktes Gersfeld:
Erste neuapostolische Glaubensgeschwister zogen 1948 nach Gersfeld; erste Gottesdienste fanden seit 1960 zweimal in der Woche bei den Geschwistern Richter statt. Die Versorgung erfolgte durch Amtsträger der Gemeinde Fulda. Der letzte Gottesdienst vor der Auswanderung der Familie Richter in 1966 nach Amerika wurde durch Priester Wahl und Diakon Siebert gehalten. Ab 1967 diente dort Priester Siebert. 1973 fanden die Gläubigen eine eigene Miet-Unterkunft in der Kippelbachstraße und Gersfeld bekam 1976 in Willi Grösch durch Apostel Schilling einen dort ansässigen Diakon.
1985 kam Diakon Grösch in den Ruhestand. In 1978 wurde Uwe Möller ins Unterdiakonenamt ordiniert. Ab 1984 diente er als Priester in Gersfeld. 1993 wurde Dieter Grösch zum Unterdiakonen ordiniert. In 2010 zog Familie del Rio nach Wildflecken und besuchte von da an die Gottesdienste in Gersfeld. Seit der Corona-Pandemie in Frühjahr 2020 fanden in Gersfeld keine Gottesdienste mehr statt; aufgrund baulicher Mängel und der erheblichen Renovierungsbedürftigkeit des Gebäudes sowie der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung wurde die Gemeinde zum 22. November 2020 geschlossen. Die Glaubensgeschwister besuchen ab sofort die Gottesdienste in Fulda und Bad Brückenau.
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