Aufgrund des wegen der Pandemie verschobenen Konfirmationstermins in den Herbst hatte die Wartezeit für die Konfirmandinnen und Konfirmanden am Erntedanktag ihr Ende und sie konnten endlich ihre Konfirmation feiern. Zur besseren Einhaltung der Hygieneregeln fand der Gottesdienst nicht in der Kirchengemeinde am Zieherser Weg sondern im Propsteihaus in Petersberg bei Fulda statt.
Petersberg, 03. Oktober 2021. Der Bezirksvorsteher des Bezirks Hersfeld-Lauterbach feierte den Gottesdienst und bemerkte zu Anfang der Predigt, dass er den Inhalt des heutigen Erntedanktags nicht außer acht lassen könne. Zwischen Erntedank und Konfirmation verknüpfe sich der schöne Gedanken des Danks: Dank für die Kinder, die vor dem Altar stünden und ihr Gelübde ablegten; Dank aber auch an die Lehrerinnen und Lehrer, die unter etwas widrigen Umständen während der Pandemie die Kinder unterrichtet hätten. Im Zusammenhang mit dem Erntedank-Bibelwort aus 1. Mose 2, 3 ermutigte Bezirksältester Reiner Imhof die Anwesenden, den siebten Tag der Woche immer wieder zum Gedenken an die Werke Gottes und die Auferstehung Jesu Christi zu nutzen sowie diesen Tag zu heiligen, das bedeute, sich vom Alltäglichen abzusondern.
Eingehend auf den Schwerpunkt des Konfirmationsgottesdienstes betonte Bezirksältester Imhof, dass die Konfirmation nicht mit einem "Häkchen setzen" auf Internetseiten vergleichbar sei, mit dem man die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzrichtlinien bestätige - ohne diese oftmals gelesen zu haben. Mit der Konfirmation gäbe jede Konfirmandin und jeder Konfirmand die Aussage ab: "Wir wissen, was wir glauben.":
Glaube an die Zuwendungen Gottes und Glaube an die Wiederkunft Christi.
Dem Konfirmations-Bibelwort (2. Thessalonicher 3, 3) gingen in der Heiligen Schrift Beschreibungen über verschiedene Strömungen in der damaligen Gemeinde hinsichtlich der Wiederkunft Christi voraus, was auch unterschiedliche Handlungsweisen der Gläubigen nach sich zog. Persönlicher Glaube sei in seinem Verlauf nicht etwas Lineares sondern unterliege Schwankungen, so der Bezirksälteste. In diesem Zusammenhang erwähnte er die Begebenheit aus Markus 9, 24, als der Vater des besessenen Knabens vor Jesus Christus ausrief: "Ich glaube; hilf meinem Unglauben!" Der Glaube sei auch nicht "jedermanns Ding" (aus 2. Thessalonicher 3, 2) und bedürfe regelmäßiger Stärkung durch Gottes Wort.
Zwei Aufgaben formulierte Bezirksältester Imhof an die Gemeinde und die Konfirmandinnen und Konfirmanden: Wie Gott und Jesus Christus treu seien zu jedem Menschen, auch in seinen fehlerbehafteten Handlungen, so sei es auch der ernsthafte Wunsch der Konfirmandinnen und Konfirmanden Gott treu zu sein, wie sie es in ihrem Konfirmationsgelübde zum Ausdruck brächten. So wie Gott den Christen stärke, das bedeute Kraft zu haben gegen das Böse zu kämpfen, so gab der Bezirksälteste den Rat, sich in Zukunft durch Gottes Wort stärken zu lassen, um den Glauben gegen das Böse bewahren zu können.