Endlich war es so weit, die Wartezeit auf die nächste Kinderfreizeit hatte nun ein Ende. Nach über 3 Jahren bedingt durch Corona fand wieder eine Kinderfreizeit des Bezirkes Hersfeld-Lauterbach vom 25.06.-26.06.2022 in der Jugendherberge in Rotenburg statt. Rund 25 Kinder machten sich mit den Betreuern auf den Weg, um gemeinsam die Zeit zu verbringen. Wie auch in den letzten Jahren fand die Freizeit bei schönstem Wetter statt, ein weiterer Grund für große Dankbarkeit gegenüber unserem himmlischen Vater.
Nach der Ankunft wurden schnell die Betten bezogen, ein wenig getobt und nach dem gemeinsamen Gebet das schmackhafte Mittagessen eingenommen. Danach fanden die Unterrichte für die Religions- und Konfirmandenkinder wie bereits in den letzten Jahren statt. Die übrigen Kinder fanden sich zur Sonntagschule - heute einmal Samstagsschule – zusammen, um das Motto Bathimäus anschaulich allen Anwesenden im Anschluss im Rollenspiel darzubringen. Bathimäus, ein Blinder, der um Hilfe schrie und dem sich Jesus in besonderer Weise zugewendet hat.
Danach wurden alle Kinder entsprechend der Zimmereinteilung Gruppen zugeordnet, um Aufgaben an 5 Stationen zu bewältigen, die sich um das Motto rankten. Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich auf verschiedener Weise mit dem Leben, den Wahrnehmungen eines Blinden zu beschäftigen. Was nimmt ein solcher Mensch wahr, wenn er die Umrisse von Gegenständen erfühlen und ertasten oder Geschmack und Gehör einsetzen muss.
Schnell wurde deutlich, welcher Segen das Augenlicht für einen Menschen darstellt, was für uns Sehende eigentlich selbstverständlich erscheint.
Wie mag sich ein Mensch fühlen, der sein Augenlicht verloren hat und damit weiß, wie verschiedene Formen, Wege und viele Schönheiten aussehen, waren erlebbare Eindrücke der durchgeführten Stationen.
Dabei wurde klar, warum Bathimäus laut nach Jesus schrie, er wollte das Augenlicht erhalten und sehen können. Dieses Schreien konnte niemand verhindern und Jesus nahm sich des Blinden an, er wurde sehend.
Nach den Stationen hatten die Kinder den Rest des Tages Zeit für ein Miteinander. Die Sorge vor und bei der Ankunft, ich kenne keinen und fühle mich allein, wurde in eine schöne Gemeinschaft des Miteinanders verwandelt. Neue Freundschaften wurden geschlossen und keiner fühlte sich wirklich alleingelassen. Nach ausgiebig genutztem Abend schliefen alle zur späteren Zeit dann ein.
Der Sonntag begann mit einem ausgiebigen und vielseitigen Frühstück, danach folgte die Vorbereitung auf den Gottesdienst, dem besonderen Highlight des Wochenendes. Wenige Spieler übten Lieder ein und zeigten großen Mut, die Stücke im Gottesdienst dann vorzutragen. Der Kinderchor wurde von der ganzen Gemeinde gebildet, die sich inzwischen noch durch weitere Kinder, Lehrkräften und Eltern vergrößert hatte. Vor dem Gottesdienst wurde eine Präsentation zum Motto der Freizeit gezeigt, die von Kindern beschrieben wurde.
Der Gottesdienst erfolgte nach dem neuen Kindergottesdienstmodell der Gebietskirche. Anschaulich verarbeitete unser Bezirksevangelist Jörg Hoffmann das Wort aus Lukas 18, Verse 38-43, und stellte den Bathimäus in die Mitte des Gottesdienst. Bereits beim Eingang hätte eine „hilfsbedürftige Person“ gesehen werden können, die aber von nur wenigen Kindern wahrgenommen wurde. Sehen wir die Hilfebedürftigkeit des Nächsten? Jesus hatte einen Blick dafür. Er hat jeden von uns an seiner Stelle beauftragt. Nimmst du den Auftrag an und schaust nach dem Nächsten fragte unser Bezirksevangelist. Weiteres Hilfsmittel war dann ein weißes Blatt mit einem einzigen schwarzen Punkt. Was nimmst du wahr, so fragte unser Bezirksevangelist weiter. Siehst du die weiße Fläche oder den einzigen schwarzen Punkt, fragte er weiter. Schaue immer auf das Positive bei deinem Nächsten und nicht auf die negativen Dinge, appellierte er an die Anwesenden. Ein weiterer Baustein wurde in den Gottesdienst eingefügt. Die älteren Kinder stellten eine Szene dar, die eine ausgegrenzte Person zeigte. Nachdem dies bemerkt wurde, reagierten sie und nahmen das Kind in die Mitte. Nimm den Nächsten in die Mitte und lass niemand allein, ein Aufruf an jeden von uns. Bei der Sündenvergebung lässt dich der Vater auch nicht allein, geh auf den Nächsten zu. Auch in der Freizeit gab es Situationen, in denen es zu Missverständnissen und Fehlverhalten kam. Auch hier gilt: Geh auf den Nächsten zu, denn auch Gott vergibt dir, vergebe du auch!
Dann folgte die Feier des Heiligen Abendmahl, besondere Augenblicke der Zuwendung Gottes. Schön, in strahlende Augen zu sehn.
Der Gottesdienst endete mit einem gemeinsamen Lied sowie einen weiteren Musikstück der Kinder mit Klavier und rundete den Gottesdienst in schöner Weise ab.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen, wo noch Augenblicke des gemeinsamen Austausches reichlich genutzt wurden, endete die Kinderfreizeit in dem Wissen:
Wir sehen uns im nächsten Jahr in diesem Kreis hoffentlich wieder, vielleicht wird er ja noch größer.
27. Juni 2022
Text:
Stefanie Hugo
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