Bischof Kisselbach diente dem Bezirk Hersfeld - Lauterbach im WartenbergOval
Nach fast vier Jahren, war es wieder möglich geworden, dass im WartenbergOval (Gemeinde Wartenberg, OT Angersbach), ein Gottesdienst für den gesamten Bezirk Hersfeld - Lauterbach möglich wurde. Zuletzt fand im Dezember 2019 der Gottesdienst mit Stammapostel Schneider statt. Danach kam es an diesem Ort zu keinem Gottesdienst mehr, die Pandemie und die damit verbundenen gesetzlichen Einschränkungen liesen dies lange Zeit nicht zu.
Unser Priester Hans-Jürgen Röhr hat den Gottesdienst vom 08. Oktober 2023 zusammengefasst (Gedächtnis-Protokoll).
Kurzbericht vom Bezirksgottesdienst mit Bischof Gerd Kisselbach am 8. Oktober 2023 im Wartenberg-Oval
„Beständig bleiben in der Lehre der Apostel, der Gemeinschaft,
dem Brotbrechen und im Gebet!“
(Textwort: aus Apostelgeschichte 2,42)
Zum ersten Mal nach Ende der Pandemie kamen die Gemeinden des Kirchenbezirks Hersfeld-Lauterbach wieder zu einem Bezirksgottesdienst zusammen. Am Sonntag, dem 8. Oktober feierte Bischof Gerd Kisselbach im Wartenberg-Oval der Festgemeinde. Der gemischte Chor und ein Orchester gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit.
„Lasst uns fröhlich Lieder singen, eins im Glauben an den Herrn“… erklang es zu Beginn des Gottesdienstes im Gemeindegesang – ein kraftvoller Beweis des Vertrauens zu Gott.
Bischof Kisselbach begann seine Predigt mit einem Rückblick auf den 4. Advent 2019. An diesem Tag feierte Stammapostel Jean-Luc Schneider an gleicher Stelle einen Gottesdienst. Als Anfangsimpuls richtete der Stammapostel damals den Blick auf Jesus Christus, der auch Immanuel genannt wird. Übersetzt heißt der Name: „Gott mit uns!“
„Heute“, griff Bischof Kisselbach den Impuls auf, „sind wir vier Jahre weiter und können bezeugen, dass trotz Pandemie und manchem persönlichen Schicksal, Gott mit uns war.“
„Gott ist auch heute da. Wenn wir freudige Zeiten erleben und ebenso, wenn wir Schmerzen leiden, Trauer durchleben, große Sorgen haben“, tröstete der Bischof die Gemeinde und verwies auf das Bibelwort aus 1. Petrus 5, Vers 7: „Alle Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch“
Als Grundlage zum Gottesdienst verwandte Bischof Kisselbach ein altbekanntes Wort aus der Apostelgeschichte: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ (Kapitel 2, Vers 42)
Zum Kontext erläuterte der Bischof, dass sich die erste Gemeinde in Jerusalem nach Pfingsten gerade erst gegründet hatte und sogleich in schwere Bedrängnis kam. So mussten Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat erscheinen, um ihnen zu verbieten, von diesem Jesus zu predigen. „Trotz der Bedrängnisse verbreiteten die ersten Christen ihren Glauben weiter und lebten nach dem Evangelium.“
Um den Bogen ins Heute zu spannen, stellte der Bischof der Gemeinde die Frage: „Was können wir für uns daraus ableiten?“ Die Antwort gab er anhand der vier Aspekte, die das Bibelwort nennt:
Beständigkeit in der Lehre der Apostel
„Was lehren die Apostel? Das Evangelium Jesu Christi!“ brachte es der Bischof auf den Punkt und hob zwei Elemente des Evangeliums besonders hervor:
„Gott ist unser liebender, himmlischer Vater. Er schenkt uns Kraft und Freude, macht uns Mut!“ In schwierigen Verhältnissen gibt dieses Wissen Sicherheit“
Als zweiten Punk nannte Bischof Kisselbach die Vorbereitung auf die Wiederkunft Jesu Christi. Der Herr selbst habe verheißen, dass er hingeht und die Stätte bereitet. Von dort komme er wieder, um die Brautgemeinde zu sich zu holen. „Dieses Wissen ist eine besondere Quelle der Zuversicht und gibt Hoffnung in jeder Lebenssituation.“
Beständigkeit in der Gemeinschaft
„Die Gemeinde setzt sich aus unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichen Charakteren zusammen“ beschrieb der Bischof das äußere Bild der Gemeinde, um dann zu verdeutlichen:
„Oft haben wir Schubladen, in die wir andere gerne legen. Die Gemeinschaft der Gläubigen macht aus, dass auf der Schublade eine einzige Aufschrift steht: Von Gott geliebt!“
„Wenn wir die Gemeinschaft so sehen, dienen wir einander, ein jeder mit den Gaben und Möglichkeiten, die er hat und wir gestalten die Gemeinschaft gemeinsam, die dann eine herzlich ist und sich so darstellt, wie Gott sie sich wünscht.“
Beständigkeit im Brotbrechen
Im 7. Glaubensartikel heißt es: „Der würdige (= gläubige) Genuss des Heiligen Abendmahls, verbürgt uns die Lebensgemeinschaft mit Christus Jesus, unserem Herrn“. „Es ist eine Gabe des Himmels,“ führte der Bischof.
Zur Auswirkung des Heiligen Abendmahles verwies er auf das Geschehen um die Emmaus-Jünger, die nach bitterer Enttäuschung den Kreis der Jünger verlassen hatten, nachdem Jesus gekreuzigt und gestorben war. Selbst, als der Wanderer zu ihnen kam und ihnen alles erklärte, erkannten sie noch nicht den Herrn. Erst als er das Brot brach und dankte, erkannten ihn.
„Hand aufs Herz, wir haben doch alle schon Momente erlebt, in denen wir enttäuscht waren, die Entscheidungen nicht verstanden und einfach weggegangen sind. Lasst uns bitte wiederkommen und das Heilige Abendmahl genießen. Dann kann uns der Herr die Augen öffnen und wir kommen wieder in die Wesensgemeinschaft mit dem Herrn“, übertrug Bischof Kisselbach das Geschehen in die Gegenwart.
Beständigkeit im Gebet
Beim letzten Punkt erinnerte Bischof Kisselbach an das Lied des Chores zu Anfang: „Ich will beten, du wirst hören!“ und betonte, dass Gott ein zuhörender Gott ist und immer nur ein Gebet weit weg ist. „Wir können immer zu ihm kommen, ohne Zeitvorgabe oder äußerliche Ansprüche. Wir lassen unser gläubiges Herz sprechen.“ Oft werde das Beten als das Atmen der Seele beschrieben. Es gibt ein Einatmen und ein Ausatmen. Das bedeute, dass unser Gebet auch Momente der Stille haben darf, um auf die Impulse Gottes im Gebet zu achten.
Zusammenfassend gab Bischof Kisselbach den Rat, nicht aufzuhören mit dem, was sich bewährt hat. „Gott hält uns fest an seiner Hand und wir schauen nach vorne“, betonte er und sagte weiter: „Vorne ist die Wiederkunft Christi, vorne ist der Herr:“ Abschließend erwähnte er noch das Wort aus Matthäus 24: „Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig!“ (Vers 13)
Bezirksältester Reiner Imhof, der auf den Tag genau vor 20 Jahren seinen ersten Gottesdienst als Bezirksältester gehalten hat, verglich in seiner Predigtzugabe die vier Elemente des Bibelwortes mit den vier Mauern eines Hauses.
„Unser Glaubensgebäude ist auf Jesus Christus gegründet und geschützt durch das Dach der Gnade. Die vier Wände umschließen das Haus. Jede Wand wird gebraucht. Fehlt eine, ist das Haus einsturzgefährdet. Während der Pandemie ist uns das durch die fehlende Feier des Heiligen Abendmahls sehr deutlich geworden.“
Zur Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahl ging Bischof Kisselbach auf den in dieser Woche gefeierten Tag der Deutschen Einheit ein. Mit diesem Tag feiere man den Wegfall von Mauer und Stacheldraht, die mitten durch Deutschland und Berlin gingen.
Mit seinem Opfer habe Jesus die Mauer der Sünde und ihren Sold eingerissen. Jeder Gläubige könne davon profitieren. Daneben bitte das Heilige Abendmahl auch die Kräfte und zwischenmenschliche Mauern einzureißen, sie zu überwinden, um dann wieder aufeinander zuzugehen.
festlich geschmückter Altar im WartenbergOval
9. Oktober 2023
Text:
Hans-Jürgen Röhr
Fotos:
Stephan Talkenberger
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